Nun dürfte in Lippstadt die seit Monaten in der Presse und in der Politik diskutierte Zusammenlegung des Evangelischen Krankenhauses (EVK) mit dem Dreifaltigkeits-Hospital (DFH) wohl kommen. Das einstimmige Votum des Stadtrates für eine bis Ende 2024 befristete und mit 2,5 Millionen Euro bezifferte Bürgschaft für das durch einen Cyberangriff in finanzielle Bedrängnis gerutschte katholische Krankenhaus wurde von dessen Geschäftsführer als „wichtige Unterstützung auf dem Weg in in die Fusion mit dem EVK“ bezeichnet. Der vorgenannte Inhalt war am schon Mittwochabend gegen 21.00 Uhr auf der Homepage der örtlichen Tageszeitung – also nur wenige Stunden nach der zuvor anberaumten nicht-öffentlichen Ratssitzung – zu lesen.
Wochenrückblick
Die Anmerkung eines Ratsherrn, der urlaubsbedingt nicht im Rathaus zugegen war und somit das Geschehen im Internet verfolgte, war zutreffend. Für ihn stelle sich die Frage, warum man bei der Verbreitung von derart umfassenden Informationen aus einer hinter verschlossenen Türen geführten Beratung nicht gleich eine öffentliche Sitzung durchgeführt habe? Mit diesen Ausführungen zur Bürgschaft für das DFH ist eigentlich schon das Wesentliche zum kommunalen Geschehen aus der letzten Woche vermeldet worden. Durch die Sommerferien tagen gegenwärtig keine Gremien. Die Sonder-Ratssitzung am Mittwochabend war eine Ausnahme.
Weltpolitik
Das Interesse für die Politik war in den vergangenen Tagen auch in Lippstadt ohnehin verstärkt auf die Vereinigten Staaten von Amerika gerichtet, wo im November 2024 die Präsidentschaftswahl ansteht. Speziell der versuchte Mordanschlag auf den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, Herausforderer des aktuellen Amtsinhabers, hat nicht nur in den USA die Gemüter bewegt. Ebenso haben in Deutschland die Vorgänge auf der anderen Seite des großen Teiches viele Debatten und Spekulationen ausgelöst. Sowohl in den Medien und Wohnzimmern als auch an etlichen Theken auf den Schützenwiesen und in Biergärten. Dies auch vor dem Hintergrund, inwieweit die Demokraten an Joe Biden als ihren erneuten Bewerber für das höchste US-Amt festhalten. Dabei nahm die Sorge, dass durch eine mögliche Rückkehr des Populisten Trump ins Weiße Haus die Nato, die gerade auf ihr 75jähriges Bestehen zurückschaute, ins Wanken geraten könnte, einen breiten Raum ein.
Aktivitäten
Sommerliche Aktivitäten bot die heimische Sozialdemokratie an. Einen Spaziergang unter fachkundiger Leitung des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Kreis Soest, Joachim Drüke, am Samstag, 13. Juli. Die Begehung führte durch die Flussauenlandschaft der seit den späten 1990er Jahren renaturierten Lippe zwischen Benninghausen und Eickelborn. Das Projekt präsentiert auf beeindruckende Weise, wie sich die Natur im Laufe der letzten Jahre erfolgreich neuen „Freiraum“ zurückerobern konnte. Wenige Tage später – am Donnerstag, 18. Juli – informierten Holger Kulik von der Arnsberger Bezirksregierung und Heinrich Horstmann, städtischer Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen, in einem Treffen der SPD-Senioren über die Regulierung der Wasserläufe in Lippstadt und Umgebung. Einschließlich eines Blickes auf die langjährigen und schwierigen Verhandlungen für den Hochwasserschutz entlang der Glenne.
Sport
Unterdessen ist der Fußball nach der in Deutschland ausgerichteten Europameisterschaft mit dem verdienten Titelgewinn durch Spanien (2:1 im Endspiel gegen England) etwas in den Hintergrund gerückt. Vorübergehend waren es die Tour des France, die am Sonntag, 21. Juli, in Nizza endet, und die baldige Sommer-Olympiade, die vom 26. Juli bis einschließlich des 11. August in Paris stattfindet, die das Gefallen der Sportfans bewegte. Doch ganz ohne Fußball verlief auch die Woche II der großen Ferien nicht, da die Profis bereits ihre Vorbereitungen auf die neue Spielzeit 2024/25 aufgenommen haben. Am Freitagabend, 2. August, 20.30 Uhr, startet in Köln die zweite Liga mit dem Match des Effzeh gegen den Hamburger SV wieder in ihren Wettbewerb. Übrigens: Aus Westfalen gehen mit dem FC Schalke 04, dem SC Paderborn 07 und Preußen Münster gleich drei Clubs im Unterhaus ins Rennen.
Hans Zaremba