Von der Glenne bis zum Fußball

Durch die großen Ferien war auch in der vergangenen Woche zur Kommunalpolitik kaum etwas zu berichten. Sieht man vom offenkundigen Stillstand bei der Erneuerung der Glenne-Brücke über die Straßen „Alter Schulweg“ in Bad Waldliesborn und „Auf der Drift“ in Liesborn ab. Was eigentlich nach der Ankündigung aus dem Stadthaus in Lippstadt von Mitte Mai bereits im August abgeschlossen sein sollte, werde sich nach Auskunft der Lippstädter Stadtverwaltung voraussichtlich bis in den Oktober hinziehen.

Keine Durchkommen bis zum Oktober 2024:
Die gesperrte Glennebrücke von Bad Waldliesborn in Lippstadt nach Liesborn in Wadersloh.
Foto: Hans Zaremba

Wochenrückblick

Für die täglichen Nutzer dieser bevorzugten Verbindung zwischen dem Kurort im Lippstädter Stadtgebiet und dem benachbarten Museumsdorf in der Großgemeinde Wadersloh ein Ärgernis. Auch für die Vermarktung des heimischen Tourismus ist die Brückensperrung unerfreulich. Dadurch verlängert sich der Weg von Bad Waldliesborn nach Liesborn und umgekehrt um drei Kilometer. Zudem ist die Umgehung über die Kreisstraße 54 wegen ihres nicht vorhandenen Radweges und dem starken Verkehrsaufkommen kein einfaches Unterfangen. Klagen in der Bevölkerung löste auch die Meldung aus, dass bei den sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage drei Brunnen im Stadtzentrum von Lippstadt nicht sprudelten. Schade, dass die technischen Probleme nicht rasch behoben wurden.

Bundespolitik

Kritische Worte zum Dauerkonflikt in der Bundesregierung war aus Niedersachsen vom dortigen Ministerpräsidenten Stephan Weil zu vernehmen. Dabei verlangte er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „t-online“ ein einheitliches Bild von den Berliner Akteuren: „Wir drohen Teile der Bevölkerung zu verlieren. Der Frust im Land wächst und das Vertrauen in Politik und Staat sinkt.“ Für seine eigene Partei mahnte der SPD-Mann nach der Pleite bei der Europawahl Konsequenzen an: „Nach so einem Ergebnis darf man nicht zur Tagesordnung übergehen.“ Dazu gehöre, dass sich die Sozialdemokratie „noch stärker und intensiver als bisher um die viel zitierte arbeitende Mitte“ bemühe.  Wie genau, müsse die SPD nach der Sommerpause intern klären und umsetzen. Klar sei aber, dass die SPD offenbar derzeit nicht den richtigen Ton treffe, um etwa junge Menschen oder Arbeiter zu überzeugen. Für den gesetzlichen Mindestlohn – derzeit 12,41 Euro – forderte er eine Erhöhung: „Das Ziel muss ein Mindestlohn von 14 oder 15 Euro sein, um mit der Inflation Schritt zu halten.“ Er begehrte, die Arbeit der Mindestlohn-Kommission zu überprüfen. „Die Kommission habe zuletzt im Streit entschieden, das ist nicht gut“, meinte der SPD-Spitzenpolitiker.

Olympiade

Das besondere Interesse der Sportfans gilt seit dem vergangenen Freitag, 26. Juli, der in Paris gestartete Olympiade. Leider litt die bislang einzigartige Eröffnung auf einem Wasserlauf – mit Bootsfahrten der Sportler auf der Seine – unter dem am Abend einsetzen Dauerregen. Inzwischen wurden die ersten Medaillen vergeben. Auch zwei deutsche Sportler – Lukas Märtens im Schwimmen und Michael Jung beim Vielseitigkeitsreiten – konnten sich über Gold freuen. Durch die Leichtatletikwettbewerbe in der kommenden Woche dürften die Aufmerksamkeit für Spiele in der franzöischen Metropole noch zunehmen.

Fußball

Durch Olympia ist der Fußball etwas ins Hintertreffen gerutscht. Doch dies dürfte nicht allzu lang sein, da am heutigen Freitag, 2. August, sowohl die Dritte Liga mit dem Match des TSV 1860 München gegen den 1. FC Saarbrücken bereits um 19.00 Uhr als auch die Zweite Liga mit der Auftaktpartie zwischen 1. FC Köln und dem Hamburger SV um 20.30 Uhr ihre Wettbewerbe starten. Eine Woche später – am Freitag, 9. August, 19.30 Uhr – muss der SV Lippstadt 08 nach seinem Abstieg in die Oberliga Westfalen bei den Sportfreunden in Siegen antreten. Und am Freitag, 16. August eröffnet der DFB-Pokal mit der ersten Hauptrunde seine Spielzeit 2024/25. Die Bundesliga geht am Freitag, 23. August, um 20.30 Uhr mit dem rheinischen Derby von Borussia Mönchengladbach gegen den aktuellen Meister aus Leverkusen in ihre 62. Auflage seit dem 24. August 1963. Kurzum: Der Fußball hat sich bereits auf die Saison 2024/25 ausgerichtet und über ihn weiterhin viel mitzuteilen sein.

Hans Zaremba