Der Pokal, so meint es der Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Dies ist häufig zu hören, wenn mal wieder ein scheinbar kleinerer Club einem etablierten Verein in den Partien des Vereinspokals des Deutschen Fußball-Bundes, eigentlich nur DFB-Pokal genannt, ein Bein stellen konnte. In der vergangenen Saison 2023/24 sorgte der Drittligist 1. FC Saarbrücken für größeres Aufsehen, als er mit Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach gleich drei Bundesliga-Mannschaften aus dem Wettbewerb kegeln konnte.
Hans Zaremba über den DFB-Pokal
Das ist der besondere Reiz der seit 1935 ausgespielten Konkurrenz, die von Freitag, 16. August, bis einschließlich Mittwoch, 28. August, ihre erste Hauptrunde mit 64 Vereinen durchführt. Dabei sind mit dem 1. FC Phönix Lübeck, der sein „Heimspiel“ gegen Borussia Dortmund im Hamburger Volkspark austrägt, Würzburger Kickers, Hallescher FC, FC 08 Villingen, Greifswalder FC, FC Viktoria 1889 Berlin, Bremer SV, Teutonia Ottensen, Sportfreunde Lotte, SV Meppen, Kickers Offenbach und Carl Zeiss Jena zwölf Regionalligisten am Start. Und mit dem TSV Schott Mainz, VfR Aalen, VfV 06 Hildesheim und TuS Koblenz gehören zudem vier fünftklassige Oberligavereine zum Teilnehmerfeld. Aus der heimischen Region sind mit der Arminia aus Bielefeld, die am Samstag, 17. August, Hannover 96 erwartet, dem SC Paderborn 07, der am Sonntag, 18. August, beim Bremer SV, aufzulaufen hat, und die Münsteraner Preußen, die am 27. August, den VfB Stuttgart empfangen, drei Clubs mit von der Partie. Nicht qualifizieren konnte sich der SV Lippstadt 08. Die Verantwortlichen der Schwarz-Roten erinnern sich noch wehmütig an den August 2013, als ihr Verein nach dem vorherigen Aufstieg in die Regionalliga West die erste Hauptrunde im DFB-Pokal erreichte und die Leverkusener Werksauswahl vor 3.500 Zuschauern am Waldschlößchen an Barbarossastraße zu Gast hatte. Die die von einigen örtlichen Fußballfans erhoffte Sensation im Match mit den Rheinländern blieb jedoch aus. Am Ende siegten die Männer aus dem oberen Fußballstockwerk beim Vierligisten von der Lippe vor 3.500 Zuschauern verdient mit 6:1.
Erwartungen
Während die Teams aus der Zweiten Liga bereits vergangenen Wochenende ihre ersten Pflichtspiele absolvierten und der FC Schalke 04 (5:1 auf dem Berger Feld von Erle gegen Eintracht Braunschweig) sowie der Hamburger SV (2:1 beim 1. FC Köln) beachtliche Siege einheimsen konnten, werden die 18 Bundesligisten ihren eigentlichen Wettkampf erst ab dem 23. August mit der Begegnung zwischen Borussia Mönchengladbach und dem aktuellen Meister aus Leverkusen eröffnen. Prognosen, wer den zweiten Durchgang im DFB-Pokal erreichen wird, lassen sich kaum verkünden. Auch diesmal dürfte es Überraschungen geben. Durch die erheblichen und teilweise schwer zu begreifenden Spielerwechsel beim BVB und die Premiere von Nuri Sahin als Übungsleiter stehen die Dortmunder bei den Experten der Medien und der eigenen Fans unter besonderer Beobachtung. Ob den Schwarz-Gelben nach dem Pokalsieg 1965 in Hannover (2:0 gegen Alemannia Aachen) und den Erfolgen in Berlin 1989 (4:1 über Werder Bremen), 2012 (5:2 im Vergleich mit Bayern München), 2017 (2:1 im Treffen gegen Eintracht Frankfurt) und 2021 (4:1 im Match mit RB Leipzig) im Mai 2025 im Olympiastadion in der Hauptstadt ein sechster Triumph gelingt, erscheint bei den massiven Umbrüchen in ihrem Mannschaftsgefüge mehr als fraglich. Große Erwartungen werden auch an der Isar gehegt, wo der Rekordgewinner Bayern München, der es 20 Mal ins Finale schaffte und insgesamt 17 Mal als Sieger vom Feld ging, nach einer titellosen Saison und der schwierigen Trainersuche mit dem neuen Mann an der Seitenlinie, Vincent Kompany, wieder in die Erfolgsspur zurückkommen will.