In einem Jahr stimmen in Deutschland die Wählerinnen und Wähler über die Zusammensetzung des nächsten Bundestages ab. Unterdessen stellen sich die Parteien für den Wahltag – Sonntag, 28. September 2025 – auf. Die Union mit einer Person an ihrer Spitze, die bislang keine administrativen Erfahrungen vorweisen kann. Ein absolutes Novum in der 75-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Alle bisherigen Regenten im Kanzleramt waren zuvor entweder führende Kommunalpolitiker in einer Großstadt oder übten auf staatlicher Ebene die Funktionen als Ministerpräsidenten in den Ländern und als Bundesminister aus. So auch der gegenwärtige Bundeskanzler, der vor der Übernahme seiner heutigen Aufgabe, Innensenator und Bürgermeister in Hamburg sowie im Bund Minister für Arbeit und Finanzen und Vizekanzler war.
Wochenrückblick
Stadtbummel der Sozialdemokraten
Einmal mehr war der in der Regie des „Lippstädters aus Passion“, Wolfgang Schulte Steinberg, am Donnerstagabend organisierte Stadtbummel rundum ein Erfolg. Die Besuche der Wanderinnen und Wanderer im Stadttheater und in der vormaligen Rektoratsschule in der Lichtenbergstraße hatten viele Informationen zum Inhalt, die in dieser Form den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der traditionellen SPD-Veranstaltung kaum bekannt waren. Mehr dazu veröffentlicht Rote Lippe Rose in der Printausgabe für den November 2024 und vorab auf der Homepage rote-lippe-rose.de.
Regierungsbildungen
Obwohl Dietmar Woidke (SPD) am vergangenen Sonntag bei der Landtagswahl in Brandenburg alles auf seine Person setzte und damit erfolgreich war, bleibt ihm angesichts des schwierigen Wahlergebnis eine komplizierte Regierungsbildung in Potsdam nicht erspart. Ähnlich wie CDU in Sachsen und in Thüringen, wo drei Wochen zuvor gleichfalls Landtagswahlen stand fanden und nun ebenso schwierige Parteienkonstellationen in den neuen Landtagen anzufinden sind. Welche Fraktionen nun in den drei ostdeutschen Bundesländern künftig die Landesregierungen bilden, lässt derzeit kaum einschätzen.
Neuorganisation
Entgegen der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien – am 24. Juni – war die Zusammenkunft der Stadtverordneten am vergangenen Montag deutlich entspannter. Gewiss ein gutes Zeichen. Von besonderer Bedeutung für die künftige Ausrichtung der Verantwortlichkeiten in den Büros der Verwaltung ist zweifellos die Rückkehr zum vormaligen Beigeordnetensystem. Neben dem bereits seit drei Jahren im Stadthaus tätigen Ersten Beigeordneten Stephan Tydecks wird am 1. November mit Boris Schreiber als Kämmerer eine weitere Person in den Lippstädter Verwaltungsvorstand einziehen. Angesichts der erheblichen Schwachstellen des vom Beginn seiner Tätigkeit in Lippstadt wenig überzeugenden Bürgermeisters Arne Moritz ist diese von der Mehrheit im Stadtrat gegen die CDU durchgesetzte Neuorganisation der Verwaltungsspitze eine pure Notwendigkeit.
Revierfußball
Im Fußball durchläuft Borussia Dortmund gerade ein Wechselbad der Gefühle: 1:5 am letzten Sonntag beim VfB Stuttgart und nun am Freitagabend ein 4:2 gegen den VfL Bochum nach einem vorübergehenden Rückstand von 0:2 im eigenen Stadion. Der noch junge Trainer Nuri Sahin hat noch eine Menge zu tun, wenn sich der BVB ein dauerhaften Platz im Spitzenfeld der Bundesliga verschaffen will. Gravierende Probleme gibt es erneut wieder beim blauweißen Nachbarn in Gelsenkirchen. Es wurde abermals ein Coach nach nur kurzer Zeit gefeuert und obendrein auch dem Sportdirektor entlassen. Die schrillen Signale vor dem Hintergrund eines weiteren Abstiegs – diesmal in die Dritte Liga – sind am Schalker Markt kaum noch zu überhören.
Hans Zaremba