Schwächster Saisonstart des BVB

Was in Lippstadt die Herbstwoche ist, verkörpert in Bremen der Freimarkt. Geradezu in „Freimarkt-Stimmung“ trat der SV Werder im Weserstadion auf, als er mit dem Ausgleich von Romano Schmidt in der 90. Minute dem Meister aus Leverkusen trotz zweimaliger Führung einen Punkt abnahm. Mit diesem Treffer und der Bude von Marvin Ducksch konnten die Grünweißen ihre in dieser Saison noch torlose Bilanz vor heimischer Kulisse beenden. Während die Hanseaten ihr Remis wie einen Sieg feierten, war die von Xabi Alonso betreute Werkself über ihre Leistung weniger erbaut.

Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Sieht Nuri Sahin unter steigendem Druck:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner wöchentlichen Kolumne zur Bundesliga über die bisherige Arbeit des noch unerfahrenen Trainers von Borussia Dortmund.

Leverkusen

Für Leverkusen wäre ein Dreier bei Werder nicht nur hilfreich, sondern gar notwendig gewesen, um die direkte Nähe zur Tabellenspitze halten zu können. Durch das 2:2 haben die Rheinländer nun schon einen Rückstand von fünf Zählern aufkommen lassen. Dazu zwei Feststellungen: Es war bereits das vierte Mal in der noch jungen 62. Auflage der Bundesliga, dass der Titelverteidiger wichtige Punkte nicht einsacken konnte. Dazu kassierte er bereits am achten Spieltag die Gegentore 14 und 15. Zum Vergleich: Im gesamten Meisterjahr 2023/24 waren es nach 34 Begegnungen lediglich 24 Einschläge im eigenen Gehäuse.

Dortmund

Noch ärgerlicher ist die Situation für Borussia Dortmund, wo es für die schwarz-gelben Ansprüche ein sichtlich überforderter junger Coach bislang nicht schaffte, das ihm anvertraute Team im Wettbewerb um die Spitzenplätze im Oberhaus zu halten. Die bittere Realität: In vier Auswärtspartien konnte der BVB nur einen mageren Punkt holen und hat nach acht Partien schlappe 13 Zähler auf dem Konto. Dies ist der schwächste Saisonstart des Revierclubs seit zehn Jahren. Zudem erlebte die Borussia wenige Tage zuvor infolge taktischer Fehler in der europäischen Königsklasse bei Real Madrid ein Debakel von 2:5. Während zumindest öffentlich der Verein, wo das Vertrauen vom Sportdirektor Sebastian Kehl in den Trainer Nuri Sahin „unerschüttert“ ist, noch hinter dem unerfahrenen Mann auf der Bank steht, wachsen bei den Fans – auch bei den „Optimisten“ – die Skepsis über die Arbeit des im Juni zum Chefcoach beförderten Ex-Kickers aus besseren Zeiten des BVB.

Bochum

Nach einer Woche voller Chaos und Machkämpfe war die drastische Schlappe des VfL mit 0:5 gegen die Gäste aus München ein abermaliger Tiefpunkt des in der aktuellen Liga-Saison noch sieglosen Vereins. Ein erneuter Abstieg in das Unterhaus rückt immer näher.

München

Angesichts der Konstellation der Tabelle überraschten die zahlreichen Tore der Bayern an der Castroper Straße in Bochum nicht sonderlich. Der Erfolg des Branchenführers beim VfL hat den nach der Demütigung seiner Auswahl in der Champions League beim FC Barcelona (1:4) in die Bredouille geratenen Übungsleiter Vincent Kompany wieder etwas Luft verschafft.

Hamburg

Die Jagd nach dem ersten Goal der Kiezkicker aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli am heimischen Millerntor geht weiter. Gegen enttäuschende, aber keineswegs chancenlose Wolfsburger wurden die Defizite des Aufsteigers von neuem offensichtlich. Genauso wenig wie der Lokalrivale HSV aufgrund seiner schwankenden Auftritte in der Zweiten Liga bald in die Beletage des deutschen Fußballs zurückkehrt, wird der Kult-Club mit den Vereinsfarben in Braun und Weiß ohne merkliche Verbesserungen seiner Auftritte in ihr kaum verbleiben können.