Neuer Treffpunkt für den Norden

Während die örtliche CDU auf ihrem Parteitag am Mittwoch mit Blick auf den Architektenwettbewerb für die Erweiterung und Modernisierung des Lippstädter Museums weiterhin von ihrer ablehnenden Position trotz des von der Mehrheit des Stadtrates im Juni 2024 gefassten Beschlusses nicht abrückte, bekräftigte am Vortag die Mitgliederversammlung des Vereins der Freunden und Förderer des Stadtmuseums ihre Forderung nach einer baldigen Realisierung des Ratsvotums aus dem Sommer. Angesichts der sturen Haltung der Union wird das Museums-Thema damit auch seinen Einzug in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt und die Ratsvertretung im September 2025 nehmen.

Wochenrückblick

Nahm unterhalb der Woche Abschied von zwei kommunalen Ausschüssen:
Manfred Strieth, bisheriger Fachbereichsleiter für Familie, Schule und Soziales der Stadt Lippstadt.
Foto: Karl-Heinz Tiemann

Gemeinsamer Antrag jenseits der Union

Unterdessen gab am Mittwochabend der städtische Jugendhilfe- und Sozialausschuss grünes Licht für ein anderes gleichfalls schon länger diskutiertes Vorhaben: Die Errichtung eines Mehrgenerationentreffpunktes im Lippstädter Norden. Der Antrag für die Einrichtung der Mehrgenerationenarbeit im Norden Lippstadts beruht auf einen gemeinsamen Vorstoß der Fraktionen von der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Bürgergemeinschaft und Linken. Zuvor hatten mehrere Gespräche stattgefunden, um das bereits vom Stadtrat im Sommer 2022 formulierte Ziel, einen weiteren Treffpunkt dieser Art einzurichten, umzusetzen. Er soll in enger Kooperation mit dem „Mikado“ im Wohnpark Süd seine künftigen Angebote präsentieren. Die erfreuliche Überraschung am Mittwoch im Stadthaus war die Zustimmung der CDU für das dringend benötige Begegnungszentrum im Kernstadt-Norden, das in der Nachbarschaft zum Evangelischen Gymnasium entstehen soll. Übrigens: Die Zusammenkunft des Jugend- und Sozialausschusses am Mittwochabend im Stadthaus war die letzte Sitzung dieses politischen Gremiums, die vom langjährigen Fachbereichsleiter Manfred Strieth begleitet wurde. Nach einer über 45-jährigen Dienstzeit tritt der Kommunalbeamte nun seinen Ruhestand an. Bereits am Dienstag hatte sich der Bad Waldliesborner vom Schulausschuss verabschiedet, den er gleichfalls als Bediensteter der Stadtverwaltung betreute.

Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar

Die Bundespolitik wurde in den letzten sieben Tagen weitgehend von den Überlegungen für die vorgezogene Bundestagswahl im neuen Jahr bestimmt, die nun am Sonntag, 23. Februar, stattfinden soll. Folglich bereiten sich jetzt die Parteien auf ihre Kampagnen aus. Während die Sozialdemokraten im heimischen Landkreis bereits ihren Wahlkreiskandidaten im August nominiert haben, scheinen die anderen Parteien noch nicht soweit zu sein. Aufgrund des Scheiterns der Ampel-Regierung in Berlin und der in den Tagen danach veröffentlichten und zum Teil polemischen Auslassungen einiger Protagonisten aus der Bundespolitik steht Deutschland im nächsten Vierteljahr eine überaus kontroverse Auseinandersetzung bevor. Die Bundestagsdebatte am Mittwoch gab dafür etliche Fingerzeige.

Aufatmen bei den Schwarz-Roten

Etwas aufatmen können nach dem letzten Sonntag die Kicker, Verantwortlichen und Fans des SV Lippstadt 08. Nach einer längeren Niederlagenserie holten die Schwarz-Roten mit ihrem 4:2 beim Schlusslicht der Oberliga Westfalen, TuS Bövinghausen in Dortmund, drei wichtige Punkte. Während von einer baldigen Rückkehr in die Regionalliga rund um das Gelände „Am Bruchbaum“ schon länger nicht mehr die Rede ist, dürfte das drohende Abstiegsgespenst vorerst gebannt sein. Nun erwartet der einst aus Borussia und Teutonia entstandene Fusionsverein am Samstagnachmittag die Viktoria aus Clarholz. Mit Unterstützung seiner Fans könnte wiederum ein Sieg gelingen. Dagegen mussten die Anhänger der Schwarz-Gelben in der Region am vergangenen Samstag wieder eine Schlappe der vom Trainer-Neuling Nuri Sahin betreuten BVB-Mannschaft hinnehmen. Sollte auch nach der Länderspielpause beim Match im Westfalenstadion gegen den SC Freiburg kein Dreier drin sein, wird zwangsläufig die Diskussion über das Wirken des Übungsleiter der Borussia wieder an Fahrt aufnehmen.

Hans Zaremba