Krankenhaus, Museum und TV-Gelder

Zwei Themen bestimmten zum Wochenende in Lippstadt die kommunalpolitische Szene: Die verkündete Fusion der konfessionellen Krankenhäuser zum Klinikum Lippstadt – Christliches Krankenhaus – und die Absage der FDP für die „große Lösung“ einer Museumserweiterung auf dem Marktplatz.

Wochenrückblick von Hans Zaremba

Die Chancen für eine Erweiterung des Stadtmuseums sind gesunken:
Die FDP rückte von ihrer ursprünglichen Zustimmung für den Auslobungstext für den bereits im Juni beschlossenen Architektenwettbewerb ab. Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

Krankenhaus-Fusion

Mit dem Zusammengehen des Evangelischen Krankenhauses an der Wiedenbrücker Straße und dem Dreifaltigkeitshospital an der Klosterstraße wird eine Debatte zu ihrem vorläufigen Ende geführt, die bereits Ende August 2006 vom früheren Bundestagsabgeordneten Eike Hovermann (SPD) bei einem Gesundheitsforum seiner Partei angestoßen wurde. Die damalige Forderung des Overhagener war handfest und vor achtzehn Jahren schon eine gewisse Revolution: „An Krankenhaus-Fusion führt kein Weg vorbei“, wie die örtliche Tageszeitung in ihrer Ausgabe am 1. September 2006 den heimischen Parlamentarier zitierte. Während in 2006 derartige Vorschläge von den Repräsentanten der beiden kirchlich orientierten Krankenhäuser noch verhalten aufgenommen wurden, sieht in 2024 die Sachlage deutlich anders aus. So auch der Titel in der Lippstädter Lokalpresse am heutigen Samstag, 7. Dezember: „Es ist das Sinnvollste“.

Museums-Erweiterung

Sichtlich enttäuscht zeigte sich wenige Tage vor der letzten Ratssitzung in diesem Jahr die Vorsitzende des städtischen Kulturausschusses, Sabine Pfeffer (SPD), über den unterhalb der Woche mitgeteilten FDP-Entscheid, den von ihr in der Ratssitzung am Montag, 24. Juni, mit beschlossenen Architektenwettbewerb jetzt vor der Abstimmung über den Auslobungstext nicht mehr mittragen zu wollen. Bemerkenswert und konsequent ist dagegen die Position des FDP-Ratsmitglieds Dr. Forusan Madjlessi, weiterhin für den Auslobungstext mit der großen Lösung (Erweiterungsbau auf dem Marktplatz mit einer Nutzungsfläche von 2.000 Quadratmeter) zu votieren. Für alle – insbesondere des Vereins der Förderer und Freunde des Museums -, die sich seit Jahren für eine Aufwertung des Palais Rose einsetzten, ist dieser Stimmungswandel der FDP ein harter Schlag. Und nach dem im November von den Liberalen in Berlin herbeigeführten Bruch der Ampel-Koalition ist die lokale FDP-Entscheidung gegen das Stadtmuseum ein weiterer Beweis ihrer Unverlässlichkeit als Bündnispartner.

Fußball

Der Fußball vermeldete kurz vor dem Wochenende das Milliardenergebnis aus der TV-Rechte-Auktion der DFL (Deutsche Fußball-Liga), wonach die Einnahmen aus den Fernsehgeldern für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 insgesamt 4,484 Milliarden Euro betragen sollen. Was auf der einer Seite (bei den in DFL organisierten 36 Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga) Freude auslöst, werden andere (die Fernsehkonsumenten des Fußballs) bezahlen müssen. Verstärkt die Abonnenten der Bezahlsender und zudem die Gebührenpflichtigen als Nutzer der Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Unterdessen stand beim aktuellen Fußball-Geschehen am Freitagabend der Zweitliga-Vergleich zwischen den westlichen Westfalen (FC Schalke 04) und den östlichen Westfalen (SC Paderborn 07) im Mittelpunkt des Interesses. Nach nur elf Minuten lagen die Knappen hinten und die Blau-Schwarzen wähnten sich schon auf der Siegerstraße. Doch die Blau-Weißen kamen zurück und konnten noch vier Tore in der Domstadt des Hochstifts bejubeln. Am Ende musste der Tabellenführer eine ärgerliche Niederlage einstecken und seinen Fans stand die Enttäuschung in den Gesichtern. Nun richtet sich der Blick der heimischen Fußballfreunde auf das Match des SV Lippstadt gegen Eintracht Rheine am morgigen Sonntagmittag. Von der Papierform eine lösbare Aufgabe für die Schwarz-Roten.