Einstand von Kovac missglückt

Die 62. Auflage der Bundesliga hat zwar von ihren 34 Spieltagen erst knapp zwei Drittel absolviert, doch die Meisterschaft scheint schon frühzeitig zugunsten von München entschieden zu sein. Durch das 3:0 der Bayern im Treffen mit Bremen und dem torlosen Remis der Werkself aus Leverkusen in Wolfsburg beträgt der Vorsprung des Rekordmeisters gegenüber dem Titelverteidiger nun schon stattliche acht Punkte.

Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Freistellung von Sven Mislintat unumgänglich:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, zur Personal-Entscheidung von Lars Ricken.

Leverkusen

Besser könnte die Situation für den Branchenführer nicht sein, wenn er nun in der Arena von Leverkusen zum sogenannten Bundesligagipfel antreten muss. Es war eine zutreffende Einordnung, die nach der Partie am Mittellandkanal der Leverkusener Robert Andrich zur greifbaren Strategie seiner Equipe formulierte: „Man hat vielleicht einen gewissen Plan, wenn man nach Wolfsburg fährt.“ Doch genau dieses Vorhaben endete mit einem 0:0 und die Erkenntnis der Gäste, die Offensive zu lange missachtet zu haben. Ob es von Xabi Alfonso klug war, nach dem anstrengenden Pokalfigth am Mittwochabend mit dem 3:2 über Köln drei Tage später in der Liga viele Stammkräfte zu schonen, lässt sich trefflich streiten. Mit angezogener Handbremse in der Autostadt gewinnen zu können, hat jedoch nicht geklappt.

Dortmund

Mit ihrem Interims-Trainer Mike Tullberg endeten die letzten drei BVB-Begegnungen vor der Übernahme der Profis durch Niko Kovac mit zwei Siegen und einem Unentschieden. Doch der Einstand des Kroaten bei den Schwarz-Gelben ging daneben. Eine teilweise kaum erkennbare Dortmunder Vorstellung konnte Stuttgart im früheren Westfalenstadion zum 2:1 nutzen. Damit ist das Minimalziel der Borussen, sich für die Champions-League-Runde 2025/26 zu qualifizieren, mehr oder weniger aus dem Blickfeld gerutscht. Und weg vom Fenster bei der Borussia ist nach der Suspendierung des Übungsleiters Nuri Sahin jetzt auch der Technische Direktor Sven Mislintat. Die seit Monaten öffentlich schwelenden Konflikte zwischen dem im Sommer zum BVB zurückgekehrten Kaderplaner und dem Sportdirektor Sebastian Kehl waren offenbar nicht mehr zu kitten. Somit war die sofortige Freistellung des in Dortmund geborenen Funktionärs durch den Geschäftsführer Lars Ricken unumgänglich.

Leipzig

Indessen konnte Leipzig durch sein 2:0 über die Kiezkicker aus Hamburg wertvolle Zähler im Rennen um die Ränge für eine Teilnahme in den internationalen Wettbewerben einsacken. Dagegen fehlen den Männern vom Millerntor wichtige Punkte für ihren Erhalt der Bundesliga.

Berlin

Mit der Gala von 4:0 beim Dorfverein Hoffenheim erreichten die Köpenicker einen Durchbruch im Abstiegskampf. Das von Steffen Baumgart formierte Team zerlegte die TSG wie zu besten Zeiten des legendären Urs Fischer auf dem Betreuer-Stuhl der Eisernen. Nach der Trennung des Hauptstadtclubs vom schweizerischen Betreuer versuchten es beim 1. FC Union immerhin vier Nachfolger, um den Aufsteiger aus 2019 wieder in die Spur zu bringen. Erst mit dem einstigen Paderborner Coach an der Seitenlinie scheint dies geglückt zu sein.

Bochum

Im Keller-Duell zwischen dem Letzten aus Bochum beim Vorletzten in Kiel stand viel auf dem Spiel. Weder den Blau-Weißen aus dem Revier noch den Störchen von der Förde gelang der angestrebte Befreiungsschlag. Das 2:2 im Holstein-Stadion war gewiss kurzweilig, aber in der Tabelle konnte keine der beiden Mannschaften nach oben klettern. Es verdichten sich die Anzeichen, dass im Mai sowohl Bochum als auch Kiel das Oberhaus verlassen müssen.