Von der Feuerwehr bis zum Fußball

Wenn sich der gegenwärtige Rat der Stadt Lippstadt am Montag, 30. Juni, zu seiner voraussichtlich letzten Sitzung in der aktuellen Ratsperiode trifft, dann wird er über eine Vielzahl von Entscheidungen zu befinden haben: Von der Entwicklung des Kur- und Thermenstandorts in Bad Waldliesborn über die Einrichtung eines Mehrgenerationentreffpunkts im Norden der Kernstadt bis zum Neubau der Feuer- und Rettungswache Lippstadt auf dem Uniongelände.

Wochenrückblick von Hans Zaremba

Lippstadt am Dienstag, 10. Juni 2025:
Heinrich Horstmann, Leiter des Fachbereichs für Bauen und Stadtentwicklung im Stadthaus (zweite Person von links) vermittelt einen Überblick zu den Möglichkeiten für die Errichtung einer neuen Feuer- und Rettungswache auf dem Uniongelände.
Foto: Karl-Heinz Tiemann

Industriebrache

Am Dienstag nach Pfingsten haben sich die Lippstädter Ratsfraktionen das ehemalige Uniongelände angeschaut, wo der neue Standort für die Lippstädter Feuer- und Rettungswache entstehen soll. Wenn auch das Wetter bei diesem Ortstermin nicht gerade angenehm war, konnten sich die Politikerinnen und Politiker einen umfassenden Überblick vom Potential dieser Industriebrache verschaffen. Nun obliegt es dem Stadtparlament, sich für den geeignetsten Standort für die künftige Feuer- und Rettungswache zu entscheiden. Bislang zeichnet sich noch kein regelrechter Favorit der drei möglichen Grundstücke ab, auf dem das Gebäude für den künftigen Brandschutz und das Rettungswesen entstehen soll.

Tafel

Seit anderthalb Jahren suchen die Verantwortlichen der Tafel in Lippstadt für ihre Lebensmittelausgabestelle nach einem bezahlbaren, ebenerdigen Ladenlokal in den Innenstadt. Ein Umstand, der genauso lang auch in der Lippstädter Stadtverwaltung bekannt ist. Am vergangenen Freitag berichtete die örtliche Tageszeitung, dass die bisherige Bleibe der Tafel – das ehemalige Pfarrheim der katholischen Kirche an der Klosterstraße 5 – an einem Immobilienunternehmen verkauft worden und eine Alternative für die Tafel weiterhin nicht in Sicht sei. Für den Beobachter stellt sich die Frage, warum dieses Thema von der Fachverwaltung nicht in der jüngsten Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses am 21. Mai aufgegriffen wurde?

Sozialdemokratie

Aufsehen erregte in der letzten Woche ein Manifest einiger SPD-Mitglieder, mit dem die mehr als 100 Unterzeichner des Papiers fordern, „nach dem Schweigen der Waffen wieder ins Gespräch mit Russland zu kommen“. Während für die Verfasser – darunter Rolf Mützenich, vormaliger Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und Norbert Walter-Borjans, einstiger Co-Chef der SPD-Bundespartei – einen Kurwechsel bei der Außen- und Sicherheitspolitik wollen, fällt das Urteil der Kritiker des Vorgehens ziemlich barsch aus. Der von der SPD gestellte Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach von „Realitätsverweigerung“. Russland wolle keinen Frieden, und wenn, dann nur zu seinen Bedingungen. Zwei Wochen vor dem ordentlichen SPD-Bundesparteitag in Berlin mit der dringend erforderlichen Analyse der verlorenen Bundestagswahl am 23. Februar vermittelt die Sozialdemokratie einmal mehr ein Bild von innerparteilicher Unruhe.

Fußballfern

„An diesem Wochenende beginnt das umstrittenste Fußballturnier des Jahrzehnts“ beschreibt die „Süddeutsche Zeitung“ am heutigen Samstag die bevorstehende Klub-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten. Sie ist ein Produkt des Fifa-Präsidenten Gianni Infantino. Auf viel Gegenliebe stößt dieses Vorhaben nicht, weil sich mehr oder weniger die komplette Fußballwelt dagegen positioniert hat: die Ligen, die Spielergewerkschaften, viele Spieler, Manager und Trainer. Nicht zuletzt wegen der Auswirkungen auf die finanzielle Statik der Branche und der besorgniserregenden Machtzunahme Saudi-Arabiens, wo in 2034 das klassische Weltturnier der Nationalmannschaften stattfinden soll. Aber das alles schert den Fifa-Boss nur wenig. Ebenso auch nicht den FC Bayern München und Borussia Dortmund, die beim Treffen der Vereinsmannschaften in den USA als deutsche Vertreter mit von der Partie sind. Die beiden Bundesligisten nehmen die in Aussicht gestellten Millionen-Einnahmen offensichtlich gern in Anspruch, um sie anschließend für überteuerte Transfers und zum Teil unsinnige Beraterhonorare wieder verbraten zu können.