München und Leipzig eröffnen

Seit dem Start der 40. Auflage der Bundesliga am Freitag, 9. August 2002, als Borussia Dortmund aus Berlin Hertha (2:2) zu Gast hatte, wird jeweils die neue Spielzeit vom Titelverteidiger mit einem Match vor eigener Kulisse eröffnet. Diese Tradition wird zum Beginn der 64. Spielzeit der obersten deutschen Fußballklasse am Freitag, 22. August, mit der Partie von Bayern München und RB Leipzig fortgesetzt. Viele Dinge des jetzt veröffentlichten Spielplans für die Saison 2025/26 haben seine Gestaltung beeinflusst.

Hans Zaremba zum Bundesliga-Spielplan 2025/26

Betrachtungen zum Bundesligaspielplan 2025/26:
Der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde. Hans Zaremba, schaut auf die Einflüsse bei der Anberaumung der Partien in der kommende Saison im Fußballoberhaus.

Herausforderungen

An erster Stelle standen die Wünsche der Polizei, die gleiche oder ähnliche Reisewege von rivalisierenden Gefolgsleuten ihrer Clubs vermeiden möchte. Und Risikospiele mit unbelehrbaren Chaoten in Begleitung ihrer Vereine sollen eher bei Tageslicht als am Abend stattfinden. Daneben hatten die Organisatoren der DFL (Deutsche Fußball Liga) lokale Besonderheiten (Karneval im Rheinland, regionale Feiertage oder Stadionbelegungen durch andere Veranstaltungen) zu berücksichtigen. Ebenso wirken sich die internationalen Ereignisse auf die Ansetzungen der Begegnungen in Deutschland aus. Dies sind unter anderem die Länderspielfenster im September, Oktober, November und März. Eine Besonderheit für den Bundesligabetrieb in 2025/26 waren die aktuell stattfindende Klub-WM in Amerika und die anberaumte WM der Nationalmannschaften in 2026. Speziell nötigte die Aufblähung der Weltmeisterschaft 2026 mit 48 Teams den DFL-Verantwortlichen zusätzliche Anstrengungen ab, da sich das Turnier in Kanada, Mexiko und den USA über fünf Wochen erstrecken wird. In den Anfangsjahren der Bundesliga waren bei den Titelkämpfen der Nationalauswahlen in 1966 (England) und 1970 (Mexiko) lediglich 16 Länder zugegen, die ihr Programm innerhalb von 21 Tagen absolvierten. Ein weiterer Faktor für den neuen Spielplan war der Europapokal mit der Konsequenz: Wer donnerstags in der Europa League oder in der Conference League anzutreten hat, muss am folgenden Wochenende in der Liga am Sonntag auflaufen. Für die Fans eine zusätzliche Herausforderung, wenn sie wenige Stunden vor einer neuen Arbeitswoche noch ihre Vereine in den Stadien unterstützen wollen.

Begegnungen

Darüber hinaus haben sich wegen der zunehmenden Kommerzialisierung und des von der DFL zur Saison 2025/26 vereinbarten Medienvertrages die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Inhaber der Live-Rechte erhöht, welche Spiele freitags, samstags oder sonntags stattfinden. Inwieweit diese Treffen den Fernseh-Zuschauer überhaupt noch erreichen, ist jedoch zweifelhaft. In etlichen Gaststätten bleiben die Fernseher ohnehin dunkel, weil die Wirte die hohen Gebühren der Bezahlsender kaum noch stemmen können. Unterdessen ist bekannt, dass sich das kommende Bundesliga-Jahr vom 22. August 2025 bis zum Samstag, 16. Mai 2026 erstreckt. Noch ein Blick auf den nach den Abstiegen von Schalke 04 (2023) und VfL Bochum (2025) in der Beletage des deutschen Fußballs verbliebenen einzigen westfälischen Teilnehmer, Borussia Dortmund. Der BVB beginnt am Samstag, 23. August, am Millerntor in St. Pauli, empfängt darauf im vormaligen Westfalenstadion den FC Union aus Berlin, und hat nachfolgend beim FC Heidenheim anzutreten. Der Papierform zufolge sind dies für Dortmund drei Gegner, die sie besiegen könnte. Dessen ungeachtet schauen die BVB-Anhänger mit den Lippstädter „Optimisten“ seit vielen Jahren verstärkt auf das Duell der Schwarz-Gelben mit dem Branchenführer von der Isar. In der nächsten Saison findet dieser spannungsreiche Zweikampf bereits am siebten Spieltag, Samstag, 18. Oktober, in München-Fröttmaning statt. Hingegen hat der Hamburger SV bei seinem Comeback im Oberhaus nach siebenjähriger Abwesenheit ein relativ schwieriges Startprogramm. Der einstige Bundesliga-Dino muss in den ersten drei Spielen auswärts nach Gladbach und zu den Bayern, zudem steigt bereits am zweiten Spieltag das Stadtderby mit dem FC St. Pauli.