Fohlen beendeten sieglose Zeit

Während die Bayern mit dem Sieg von 3:0 im Zweikampf gegen Leverkusen ihren Weg zum erneuten Titelgewinn fortsetzten, ist im Tabellenkeller nach dem deutlichen 4:0 von Mönchengladbach beim FC St. Pauli nach längerer Zeit wieder Bewegung eingetreten. Ob nun für die einstigen Fohlen nach 217 sieglosen Tagen schon eine Wende zum Besseren zu notieren ist, werden die bis Weihnachten angesetzten Partien zeigen. Bereits an diesem Wochenende ist das traditionsreiche und in der Regel spannungsladende Derby in Mönchengladbach gegen die Kölner Geißböcke angesagt.

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Schaut auf die schwierige Lage der Vereine aus Hamburg:
Sie betrachtet der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner aktuellen Bundesligakolumne.

FC St. Pauli

Womöglich war das unterhalb der Woche erzielte 3:1 der Gladbacher im DFB-Pokal über Karlsruhe ein wichtiger Auslöser für ihren Auswärtssieg bei den Kiezkickern. Hingegen konnte sich St. Pauli im Pokalmatch mit der TSG 1899 Hoffenheim lediglich über ein langes Elfmeterschießen (8:7) in die nächste Runde retten. Vom erhofften Schwung aus dem Treffen mit dem Dorfverein war im Auftritt am Millerntor mit den Mönchen nichts zu spüren. Vielmehr musste man an der Reeperbahn die sechste Schlappe in Folge registrieren und den Absturz auf dem 15. Rang. Folglich ärgerte sich der Pauli-Coach Alexander Blessin in den Medien: „Deftig, hart – so fällt meine Analyse aus. Es ist nicht das erste Mal, dass wir so billige Tore kassieren. Und im Moment sind wir leider weit davon entfernt, dass wir uns davon erholen. Jetzt muss sich jeder hinterfragen, auch ich, ob ich die richtigen Worte gefunden habe.“ Sein Kicker Louis Oppie ergänzte: „Wir waren überhaupt nicht da heute.“

Hamburger SV

Begleitet von diesem Hintergrund trafen sich am letzten Sonntag die jüngsten Bundesliga-Rückkehrer – 1. FC Köln und Hamburger SV – zum sportlichen Schlagabtausch. Für zwei Fußballfreunde und Vetter aus Wadersloh, Reinhold Schomacher (Effzeh-Anhänger) sowie Wolfgang Siewecke (HSV-Sympathisant) eine besondere Begegnung. Am Ende des turbulenten Duells gewannen die Geißböcke eindeutig mit 4:1 und setzten von den Hanseaten sowie den Abstiegsplätzen ab. Dass gleich beide Clubs von Alster und Elbe am neunten Spieltag dermaßen hart unter die Räder kamen, hatten nur wenige Fußballfans zuvor auf ihren Zetteln. Nun befinden sie sich gemeinsam im Kampf um den Klassenerhalt.   

Dortmund

Vor einer stattlichen Zahl mitgereister Lippstädter BVB-Fans konnte Niko Kovac in Augsburg den Trainer-Vergleich mit seinem vormaligen Spieler Sandro Wagner für sich entscheiden. Jedoch war das 1:0 der Schwarz-Gelben kein glänzender Dreier. Dafür konnte ihr Goalgetter Serhou Guirassy seine Torflaute beenden. Einmal mehr zeigt das Resultat der Borussia, dass sie für die Titelvergabe in 2026 kaum in Betracht kommen. Indessen hat sich der Druck auf den im Sommer vom DFB in die Fuggerstadt gekommenen Übungsleiter nach der wiederholten Niederlage der bayerischen Schwaben von Neuem verstärkt. Mehrere Beobachter der Szene sehen in ihm einen Betreuer auf Abruf, wenn sich bis zur November-Länderspielpause für den FCA in der Liga kein Fortschritt einstellt.

Leipzig

Nachdem Dortmund und Leverkusen als Verfolger der Bayern etwas aus dem Blickfeld geraten sind, konnten sich die Brausemänner aus Leipzig im unterhaltsamen Fight mit dem VfB Stuttgart mit 3:1 behaupten. Die Rasenballsportler sind nun erster Jäger des Spitzenreiters. Und mit 22 Punkten nach neun Darbietungen in der Bundesliga stellten sie einen vereinseigenen Startrekord auf. Doch auch sie trennen fünf Punkte von den Bayern.