Vor Ort
Verlässlichkeit und Vertrauen
E-Center und das GMA-Gutachten
„Wenn auf der Basis des gegenwärtigen Gutachtens der GMA (Gesellschaft für Markt und Absatzforschung) Einzelhändler in Lippstadt umfangreiche Entscheidungen für Investitionen treffen, dann müssen sie sich auf die von der Kommunalpolitik bestätigten Vorgaben für ihre Überlegungen verlassen können.“ So formulierte der SPD-Ratsherr Karl-Heinz Brülle bei der Quartierbegegnung der Sozialdemokraten im Nordwesten seine Ablehnung zum Vorhaben eines Münsteraner Unternehmers, auf dem momentan als Fußballplatz genutzten Waldschlößchen ein E-Center zu errichten.
Bekenntnis und Zustimmung
Das klare Bekenntnis des ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden zu den Empfehlungen der GMA-Expertise fand natürlich bei den zum Ortstermin der SPD vor dem Waldschlößchen erschienenen Einzelhändlern, die schon vor einigen Wochen eine Interessengemeinschaft gebildet haben, die uneingeschränkte Zustimmung. Der vom Kommunalpolitiker aus dem Norden dargestellte Anspruch auf Verlässlichkeit und Vertrauen in die politischen Beschlüsse habe bislang in Lippstadt generell gegolten. Als Beispiel führte er die zum Schutz der Interessen der Innenstadt erfolgte Ablehnung der Ansiedlung eines Textildiscounters in der Nähe des Lippe-Berufskollegs an und betonte: „Es wäre für Lippstadt im interkommunalen Wettbewerb verheerend, wenn diese bewährte Praxis vor dem Hintergrund der künftigen Nutzung des Geländes an der Barbarossastraße verletzt würde.“
Leerstände und Gebäudezerfall
Reinhard Venjakob, Geschäftsführer der INI, sieht im möglichen Zentrum am Waldschlößchen mit einem Vollsortiment für Lebensmittel, einer Drogerie, einer Lottoannahme, einem Blumengeschäft und einem Cafe nicht nur Gefahren für den von seiner Institution seit zwei Jahren betriebenen Carekauf am Triftweg, sondern zudem das Wegbrechen einer funktionierenden kleinteiligen Struktur im Nordwesten mit allen negativen städtebaulichen Folgen wie Leerstände und den Zerfall bestehender Gebäude.