Schlappe der Bayern

Was bislang schon als Langeweile im aktuellen Titelrennen registriert wurde, hat zum dritten Advent durch die Schlappe der Bayern in Mainz (0:2) und dem parallelen Dreier von Leverkusen in Augsburg (2:0) neue Lebhaftigkeit erfahren. Damit ist die Bundesliga zumindest für die Zeit um den Jahreswechsel wieder attraktiver geworden.

Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Fragen auch an den Trainer Nuri Sahin:
Sie sieht der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, nach dem schwachen Auftritt von Borussia Dortmund gegen die TSG 1899 Hoffenheim am dritten Advent.

München

Der Rekordmeister offenbarte bei den Mainzern eine schwache Leistung und lief lange dem Rückstand hinterher. Auch der Anschlusstreffer kurz vor dem Abpfiff konnte die erste Bundesliga-Niederlage in der Ära des Coachs Vincent Kompany nicht mehr abwenden. Angesichts der mittelprächtig verlaufenden Champions-League-Phase und dem Pokal-Aus kommen die Bosse in München nicht daran vorbei, ein nur mäßiges Zwischenfazit für den Saisonverlauf zu fällen. Folglich steht an der Säbener Straße wieder Unruhe bevor. Dagegen schweben die Rheinhessen weiterhin auf einer Erfolgswelle. Mit 22 Punkten konnten sie den sechsten Rang im Oberhaus erreichen und schielen nun auf die europäischen Wettbewerbe.

Leverkusen

Nach einer für den Titelverteidiger unbefriedigenden Zeit ist er wieder in Fahrt gekommen. In Augsburg haben die Leverkusener ihre Chance genutzt und den Rückstand auf den Tabellenführer von der Isar auf vier Zähler verkürzt. Treffend formulierte nach dem siebten Pflichtspielsieg in Folge die Lage der Werkself ihr Spieler Granit Xhaka im Gespräch mit der „Sportschau“: „Der Hunger ist zurück, die Qualität ist da und jeder Sieg gibt Selbstvertrauen“.   

Dortmund

Für die über 60 Lippstädter Anhänger der Dortmunder Borussia, die am letzten Sonntag mit dem Doppeldecker „Deutsche Komiker Nationalmannschaft“ zum Match des BVB gegen die TSG 1899 Hoffenheim aufbrachen, war die schwarz-gelbe Darbietung eine herbe Enttäuschung. Das 1:1 des von Nuri Sahin formierten Teams war das dritte aufeinanderfolgende BVB-Remis in der Bundesliga. Dadurch befindet sich der Club nach 14 Spieltagen mit nur 22 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Für die Ansprüche in der Revierstadt und ihrer Fans – wie bei den „Optimisten“ – zu wenig. Eine Botschaft, die auch beim erst im Sommer überraschend verpflichteten Übungsleiter angekommen sein dürfte.

Bochum

Unabhängig davon, ob die Begegnung von Bochum bei Union Berlin nach dem unverzeihlichen Köpenicker Feuerzeug-Wurf an den Kopf des Torhüters des VfL, Patrick Drewes, gewertet wird oder nicht, bleibt die Situation in der 62. Auflage der Bundesliga für die von Dieter Hecking betreuten Blau-Weißen schwierig. Drei Punkte aus vierzehn Anläufen sagen viel über das Leistungsvermögen der Crew von der Castroper Straße in Bochum aus.

Frankfurt

Nach dem Scheitern im Pokal in Leipzig ging auch die Bundesliga-Begegnung der Frankfurter in der sächsischen Messestadt zu Ende wie ihr erstes Gastspiel zum Monatsbeginn: verdrießlich. Das Team von Dino Toppmöller hinterließ bei den Brausemännern einen bescheidenen Eindruck. Auf diese Weise scheint sich bei den Rasenballern die Stellung für den gebürtigen Leipziger Marco Rose wieder etwas entspannt zu haben. Nicht von ungefähr wurde nach dem ersten Advent und den zuvor schlechten Vorstellungen der Sachsen der einst in Paderborn tätige Roger Schmidt bereits als potentieller Nachfolger für den jetzigen und angeschlagenen RB-Sportlehrer gehandelt.