Leverkusen oben, Berlin unten

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit ihrer auffallenden Beständigkeit behauptete die Werksauswahl aus Leverkusen weiterhin die Spitzenposition in der 61. Bundesliga-Auflage. Durch das 4:0 gegen Union Berlin festigten die Rheinländer vor der Länderspielpause mit den Partien der DFB-Elf gegen die Türkei und in Österreich mit jetzt 31 Punkten ihren führenden Rang, während die Köpenicker infolge ihrer derzeitigen Talfahrt nun die rote Laterne tragen.

Die deutlichen Kritiken zur Leistung des BVB beim VfB Stuttgart waren angemessen:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner Kolumne zum elften Spieltag in der aktuellen Bundesligasaison.

Leverkusen

Leverkusen, lange in der Szene als „Vizekusen“ verlacht, zeigte im Treffen mit Union Berlin  seine ganze Klasse, wofür am Ende das 4:0 stand. Dabei hätte der vom Chemiegiganten gesponserte Bundeligist eigentlich schon zum Pausentee deutlicher als nur 1:0 vorne liegen müssen. Das ist auch der einzige Tadel gegenüber der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso.

Berlin

Dagegen schrillen bei den „Eisernen“ alle Alarm-Signale, wo sie nach ihrer Niederlagenserie zum Schlusslicht der Bundesliga abgesackt sind. Ein Umstand, die beim Ost-Berliner Kultverein baldige Konsequenzen auslösen muss, wenn er nicht in der Saison 2024/25 in der Zweiten Liga mit der Hertha im Wettbewerb um die Vorherrschaft in der Hauptstadt treten will. Angesichts des ebenso durchwachsenen Verlaufs der Charlottenburger im Unterhaus wird der BSC wohl kaum mit einem baldigen Comeback in der Beletage rechnen können.

München

Die Fußballer des Rekordmeisters holten dank ihres 100 Millionen Transfers Harry Kane am Vorabend der Mitgliederversammlung des Branchenführers nach einer Führung von 2:0 zur Halbzeit und einem zwischenzeitlichen 2:2 noch ein 4:2 gegen den Aufsteiger aus Heidenheim. Doch die vom Coach Thomas Tuchel erhoffte gute „Grundstimmung“ für das Vereinstreffen von Bayern München in der Rudi-Sedlmayer-Halle am Tag nach dem sportlichen Vergleich des Rekordmeisters mit dem Neuling aus der rund 50.000 Einwohner großen Kreisstadt an der Brenz konnte nur mit erheblichen Anstrengungen erreicht werden.

Dortmund

Durch ihr 1:2 gegen Stuttgart liegt der BVB jetzt schon acht Punkte hinter dem Titelverteidiger aus München. Der Verdruss der schwarzgelben Anhänger war nach dem vergeigten Match der Borussia in Bad Cannstatt verständlich. Diese ärgerliche Schlappe nach dem überzeugenden Auftritt der Revier-Equipe in der Champions League im Vergleich mit Newcastle United (2:0) hatten nur die wenigsten von den Lippstädter „Optimisten“ erwartet. Mit „Beschissen“ fand der Trainer des Vizemeisters, Edin Terzic, eine passende Vokabel zur Leistung seines Teams. Ebenso zutreffend war die Analyse des Sky-Experten und ehemaligen Nationalspielers Didi Hamann mit „Die Dortmunder waren unterirdisch“.

Bochum

Das 1:1 im Ligakeller mit Bochum zum Karnevalsauftakt sieht Kölns Trainer Steffen Baumgart als kleinen Fortschritt. Ob das jedoch die Laune des aus Rostock stammenden Übungsleiters verbessert hat, ist nur schwer zu ergründen. Das Abstiegsgespenst können die Domstädter aufgrund ihrer mageren Ausbeute von sechs Punkten aus elf Spielen nicht ausblenden. Für die Gastgeber aus Bochum ist das Remis ebenfalls zu wenig. Die vom Sportlehrer Thomas Letsch betreuten Männer waren von Beginn der Begegnung an besser und unterstrichen somit, warum der Effzeh am Tabellenende steht. Aber neun Zähler aus elf Spielen sind auch für den VfL zu dürftig, um sich entscheidend aus dem Liga-Keller zu lösen.